Das Gebäude Schlossplatz 6 wurde im Jahre 1717 als fürstbischöfliches Amtshaus errichtet. Inmitten der Meersburger Altstadt gelegen, weist dieses Gebäude die Besonderheit auf, von allen 4 Seiten für die Feuerwehr zugänglich zu sein. In einer engen Bebauung wie es für diese Epoche üblich ist, kommt so etwas eher selten vor. Üblich war, wie auch in der Höllgasse, gelegen hinter dem Anwesen Keck, Häuserzeilen zu errichten, um einen in sich geschlossen Stadtkern zu bilden, welcher sich aber auch als Befestigung in eine Stadtmauer integrieren ließ.
Errichtet im 17.Jahrhundert, zur selben Zeit wie der Bau des Neuen Schlosses, lässt vermuten, dass es sich bei dem Gebäude um eine Art Bauhütte zur Unterbringung der Bauarbeiter des Schlossbaues handelte. Im Gebäude selbst war ursprünglich ein Gewölbekeller, so dass das heutige Erdgeschoss zur damaligen Zeit nicht existierte. Entgegen der als Verwaltung genutzten Amtsstuben mit großen offenen Räumen besaß dieses Haus viele einzelne, eher kleinere Zimmer. Im Jahre 1970 wurde das Gebäude von der Familie Keck übernommen und im Laufe der Zeit als Wohnhaus um- und ausgebaut. Heute gibt es vier Wohnungen, wobei es zur Erdgeschoss- Wohnung den Eingang vom Schlossplatz gibt, die weiteren Wohnungen sind nur über den rückwärtigen Eingang erreichbar. Von der Rückseite gibt es wiederum keine Möglichkeit in die Erdgeschosswohnung zu gelangen.
Die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von A.Wurster, D.Mackowiak und B.Wurster haben auf dem Schlossplatz eine Meisterleistung im Löschangriff zu Schau gegeben, gemeinsam hatten sie das „kleine brennende selbstgebaute Haus“ mit Bravur gelöscht.
Übungsannahme:
Bei der Zubereitung des Abendessens in der Küche der Wohnung im 1. Obergeschoss kam es durch Unachtsamkeit der Köchin zum Brand einer Pfanne mit Bratenfett. Der Versuch, das entstandene Feuer mit einer Kanne Wasser zu löschen, schlug erwartungsgemäß fehl und führte unweigerlich zu einer Fettexplosion. Die Oberschränke und weitere Teile der Küche fingen sofort Feuer, die Rauchentwicklung durch das Fett und die Kücheneinrichtung war enorm. In Panik flüchtete die Person in Richtung Treppenhaus, wodurch die Küchentür und auch die Eingangstüre in den Treppenraum offen standen. Die flüchtende Person stürzte auf der Treppe. In der Brandwohnung befinden sich zwei weitere Personen, denen durch die starke Rauchentwicklung der Fluchtweg ins Treppenhaus abgeschnitten wurde. Eine der Personen im 1.OG sitzt im Rollstuhl und kann schlecht gehen. In der Wohnung im dritten Obergeschoss befinden sich zwei weitere Personen, deren Flucht aus dem Gebäude ebenfalls durch die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus verwehrt ist. Die Bewohner des zweiten Obergeschosses befinden sich derzeit im Urlaub. Aufgrund der Gebäudebeschaffenheit mit der Trennung der Erdgeschosswohnung zum Treppenhaus besteht für das Erdgeschoss keine Gefährdung durch das Brandereignis.
Zur Personenrettung war dieses Jahr mit dabei , die Feuerwehr Immenstaad mit ihrer Drehleiter, diese hat auf der Südseite 2 eingeschlossene Personen vom 3.OG gerettet, die Feuerwehr Daisendorf rettete eine Person mit der Steckleiter und brachte diese dann zur Versorgung auf den Schlossplatz dort hatte sich das DRK mit Ihren Einsatzkräften eine Sammelstelle für Verletzte eingerichtet. Die Meersburger Feuerwehr mit dem LF8 rettete auf der Schlossplatz Seite mit der Steckleiter eine Person aus dem 1.OG gerettet, die Drehleiter holte eine Verletzte Person aus dem Dachgeschoss, das TSF unterstütze anschließend das LF8 mit dem Löschangriff, der GW-T unterstütze die Feuerwehr Daisendorf mit dem Aufbau der Wasserversorgung, der GW-R leuchtete die Einsatzstelle aus.
Der Manöverkritik und Ehrungen fanden im Winzerverein Meersburg statt, Musikalisch umrahmt wurde dieser durch die Stadtkapelle, die Vetterlewirtschaft versorgt die 130 Gäste.
Herr Bürgermeister Robert Scherer lobte die Feuerwehr Meersburg für ihren unermüdlichen Einsatz an Übungen und in Einsätzen, anschließend gab er wie es der Brauch vorsieht, das Kommando zum „Weißherbst Marsch“.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer lobte in der Manöverkritik die Zusammenarbeit der Einsatzgruppen. Positiv bewertete er ebenfalls den Einsatz der neuen Anwendersoftware „Fireboard“, mit Hilfe derer der Einsatz lückenlos dokumentiert werde. „Ordentlich gemacht und mit hoher Kompetenz sauber gearbeitet“, kommentierte er die Arbeit der Einsatzkräfte und die erstmalige Ausarbeitung einer Übung durch den neuen Zugführer Markus Heuchert.
Verleihung des Feuerwehr Ehrenzeichen in Bronze : M.Walliser, A.Wurster, P.Brugger, C.Kammerer, B.Wurster, M.Baur, M.Schmäh, D.Spießer, S.Allweier, M.Beisch, M.Lemke, A.Maywald, A.Schöneberger, L.Meyer, A.Neßler, A.Weber.
Die Freiwillige Feuerwehr Meersburg bedank sich bei Familie Keck für die Bereitstellung Ihres Hauses, bei allen mitwirkenden Rettungskräften und bei den vielen Zuschauern an der Jahreshauptübung 2018.