Am Dienstagnachmittag gerieten in einem Meersburger Fisch verarbeitenden Betrieb in der Torenstrasse zwei Industriefritteusen mit insgesamt 1.200 Litern Fett in Brand. Sämtliche Mitarbeiter des Betriebs konnten sich aus dem Gebäude retten und alarmierten gegen 13.50 Uhr die Feuerwehr. Bei deren Eintreffen war eine deutliche Rauchentwicklung von außen sichtbar, welche schnell an Intensität zunahm. Während erste Trupps unter schwerem Atemschutz zum Brandraum vordrangen wurden aufgrund der Lage und der Weitläufigkeit des Gebäudes umgehend weitere Einsatzkräfte von den Nachbarwehren nachgefordert. Von mehreren Seiten drangen Atemschutztrupps in das stark verrauchte Gebäude ein und bekämpften den Brand mit Löschpulver. Der Einsatz von Wasser verbietet sich bei einem Fettbrand, würde dieses doch aufgrund der Hitze schlagartig verdampfen, kleine Fetttröpfchen in die Luft reißen und zu einer explosionsartigen Durchzündung führen. Mittels eines anschließenden massiven Schaumangriffes konnte der Brand um 15.24 Uhr gelöscht werden. Aufgrund der Brandintensität und der großen Hitze im Brandraum konnten Schäden am Gebäude nicht ausgeschlossen werden, auch waren weite Teile des Betriebes von der Ausbreitung des Brandrauches betroffen. Der Sachschaden, überwiegend Inventarschaden, wird von der Polizei auf 200.000 bis 400.000 Euro geschätzt. Zwei Mitarbeiter des Unternehmens erlitten leichte Rauchgasvergiftungen, ein Feuerwehrmann musste nach seinem Einsatz unter schwerem Atemschutz wegen Erschöpfungserscheinungen durch das Rote Kreuz betreut werden. Unter der Einsatzleitung von Kommandant Hartmut Schucker waren insgesamt 78 Einsatzkräfte der Wehren aus Meersburg, Daisendorf, Uhldingen-Mühlhofen, Markdorf und Salem vor Ort. Die Feuerwehr Stetten wurde in Alarmbereitschaft versetzt, und die Schnelleinsatzgruppen des Deutschen Roten Kreuzes aus Meersburg, Immenstaad und Uhldingen standen mit 10 Helfern für die medizinische Versorgung bereit. Zur Unterstützung der Einsatzleitung wurde die Führungsgruppe Meersburg eingesetzt, ebenso begaben sich Kreisbrandmeister Henning Nöh und Bürgermeister Dr. Martin Brütsch zur Einsatzstelle. Die Brandursache ist derzeit noch unklar, die Staatsanwaltschaft Konstanz hat einen Brandsachverständigen mit der Erforschung beauftragt.
- Einsatznummer: 22
- Datum: 10.05.2016
- Alarmierungszeit: 13:48 Uhr
- Einsatzdauer: 6 Stunden
- Kräfte im Einsatz: 28
- Fahrzeuge im Einsatz: ELW, HLF, GW-T, LF 8, DLK, MTW